Climate Quitting – Was Unternehmer wissen müssen
Besonders bei jungen Arbeitstätigen lässt sich ein Trend abzeichnen: Immer mehr junge Fachkräfte verlassen Unternehmen, die sich nicht ausreichend für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzen. Dieses Phänomen, bekannt als "Climate Quitting", stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Aber was genau ist Climate Quitting? Was sind die Beweggründe dafür und am allerwichtigsten: Was kann ich als Unternehmer dagegen tun?
Werfen wir in diesem Beitrag einen sehr genauen Blick auf diese Materie und überlegen uns, wie vorgegangen werden kann. Mitschreiben ist gestattet 📝
Wichtige Fakten auf einen Blick
- Laut einer kununu Umfrage gaben 60% der Befragten an, dass ihnen die Klimapolitk des Arbeitgebers wichtig bis sehr wichtig ist
- Jeder dritte Arbeitnehmer unter 30 hat schon einmal einen Job aufgrund von mangelnder Nachhaltigkeitsstrategie abgelehnt
- Laut einer Studie von EY würden 50 % der Millennials ihren aktuellen Job für eine Position bei einem umweltbewussteren Unternehmen aufgeben.
Bei uns von fainin - Deutschlands größter und sicherster Sharing Community - steht der direkte Austausch mit Studierenden und jungen Arbeitnehmer auf der Tagesordnung – und genau deshalb sind wir bestens mit dem Phänomen "Climate Quitting" vertraut.
Wir verstehen, wie wichtig es für junge Menschen ist, in einem Unternehmen zu arbeiten, das ihre ethischen Überzeugungen und ihr Umweltbewusstsein teilt.
Da sich dieser Beitrag vor allen Dingen an HR- & ESG-Verantwortliche richtet, haben wir die Tipps für Arbeitnehmer ganz unten erklärt.
Was ist Climate Quitting?
Climate Quitting ist ein Phänomen, bei dem Arbeitnehmende ihre Jobs kündigen oder Jobangebote ablehnen, weil sie mit den Umwelt-, Sozial- und Governance- (ESG) Verpflichtungen ihrer Arbeitgeber nicht zufrieden oder einverstanden sind.
Besonders junge Generationen wie Millennials und die Generation Z spielen eine führende Rolle in diesem Trend, da sie ein starkes Bewusstsein für den Klimawandel und die Bedeutung nachhaltiger Unternehmenspraktiken entwickelt haben.
Dieser Begriff wurde im Zusammenhang mit dem Klimagipfel in Dubai populär, wo das Konzept große Aufmerksamkeit erlangte.Wir haben für Dich praktische Tipps gesammelt! Schau hier auch gerne bei unserem anderen Blog Beitrag zum Thema ESG Anforderungen in Unternehmen vorbei.
Für uns als Gründer aus der Generation Z und Y ist es verständlich, dass Menschen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten. Diese Entscheidung wird oft durch den Wunsch motiviert, in einem umweltbewussteren Umfeld zu arbeiten oder die persönliche ökologische Bilanz zu verbessern.
Unsere eigene Fallstudie
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Immer mehr Menschen werden sich der Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt bewusst und entscheiden sich, aktiv etwas zu ändern.
Dieses gestiegene Umweltbewusstsein ist ein Haupttreiber für Climate Quitting und war ein zentrales Learning aus tausenden Gesprächen mit Studierenden.
Was sind Gründe für Climate Quitting?
Unternehmen bieten viele Benefits wie Gym-Mitgliedschaften, Arbeitslaptops, die neueste Technologie, Luftfilter und Obstkörbe im Büro – das Arbeitsklima ist ausbalanciert, dennoch herrscht bei besonders jüngeren Mitarbeiter*innen eine gewisse Unzufriedenheit vor.
Sie fragen sich, ob all ihre Bemühungen für klimafreundlicheres Verhalten nicht hinfällig sind, wenn ihr Arbeitgeber den Klimaschutz nicht ernst nimmt. Und genau hier liegt der Kern des Problems. Es reicht nicht mehr aus, bloß ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Die Generationen, die jetzt in den Arbeitsmarkt eintreten – vor allem Millennials und die Generation Z – wollen mehr. Sie wollen für ein Unternehmen arbeiten, das ihre Werte widerspiegelt, und Klimaschutz und Unternehmenskultur steht dabei ganz oben auf ihrer Prioritätenliste.
Stelle du Dir vor, Du fährst jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit, vermeidest Plastik wo es geht, trennst Müll so gut es geht und achtest generell auf deinen persönlichen CO₂-Fußabdruck – doch gleichzeitig siehst Du, dass Dein Arbeitgeber tonnenweise Papier verbraucht, Müll im “Gemischtabfall” entsorgt, Wasser verschwendet und Geschäftsreisen mit dem Flugzeug zum Standard erklärt.
Die Server laufen rund um die Uhr, in Produktionsstätten werden Gefahrgüter nicht angemessen entsorgt, oder am schlimmsten: Das Unternehmen gibt vor Klimabewusst zu agieren, aber außer Versprechen wird nichts messbares umgesetzt.
Diese kognitiven Dissonanzen zwischen persönlichen Werten und der gelebten Unternehmensrealität führen zu einem tiefen inneren Konflikt. Besonders die Generation Z und Millennials, die mit dem Bewusstsein für die Klimakrise aufgewachsen sind, empfinden dies als besonders belastend.
Sie sehen sich als Teil einer Generation, die den Klimawandel nicht nur verstanden hat, sondern aktiv bekämpfen will – und zwar in allen Lebensbereichen.
Climate Quitting Studie
Wenn das eigene Unternehmen Lippenbekenntnisse zu Nachhaltigkeit ablegt, aber keine konkreten Maßnahmen folgen lässt, fühlt sich das für viele wie ein Verrat an den eigenen Werten an. Es geht hier nicht um unrealistische Forderungen nach sofortiger Klimaneutralität – vielmehr vermissen die Mitarbeitenden oft schon die grundlegende Bereitschaft ihrer Arbeitgeber, sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Studie "Green HR Practices and Its Impact on Employee Work Satisfaction – A Case Study on IBBL, Bangladesh” analysiert den Einfluss umweltfreundlicher Human Resource Management (Green HRM) und Praktiken auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden in der Islami Bank Bangladesh Limited (IBBL).
Ziel war es, die Beziehung zwischen Green HR-Praktiken und Mitarbeitendenzufriedenheit zu untersuchen. Es wurden Daten von 100 Mitarbeitenden verschiedener Filialen der Bank erhoben und durch Spearman-Korrelation und lineare Regression analysiert.
Die Ergebnisse zeigen eine signifikant positive Korrelation und eine starke Auswirkung von Green HRM auf die Arbeitszufriedenheit.
Hauptbefunde:
- Die Korrelation zwischen Green HR-Praktiken und Arbeitszufriedenheit beträgt r = 0,658 und ist auf einem Signifikanzniveau von p < 0,01 stark positiv.
- Die durchschnittliche Bewertung der Green HR-Praktiken durch die Befragten auf einer Skala von 1 bis 7 lag bei 5,56 (Standardabweichung = 1,15), was deutlich über dem neutralen Wert von 4 liegt.
- Die Studie zeigt auf, dass Green HR-Praktiken wie papierloses Arbeiten, Online-Trainings und virtuelle Kommunikation direkt zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden beitragen, da diese Praktiken Bürokratie abbauen, schnelle Rückmeldungen ermöglichen und globale Trainingsressourcen bereitstellen
- Ebenfalls aufgezeigt ist, dass Mitarbeitende, die von Green HR-Praktiken profitieren, eine höhere Bindung an ihre Organisation und eine stärkere Identifikation mit den Unternehmenszielen entwickeln
Schlussfolgerungen:
Diese Studie bestätigt, dass Green HRM-Praktiken einen signifikanten positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit haben und gleichzeitig umweltfreundliche Ziele fördern. Diese Praktiken ermöglichen nicht nur einen effizienteren und angenehmeren Arbeitsalltag für die Mitarbeitenden, sondern leisten auch einen Beitrag zum eigenen nachhaltigem Wirtschaften.
Gemeinsam Umweltbewusster handeln! Wie eine Sharing Community ihre Mitarbeiterbindung steigert
Der Prozess vom “Doubting” zum “Quitting”
Sehen wir uns nun an, wie genau sich der psychologische Prozess des Climate Quittings entwickelt. Was auf den ersten Blick wie eine spontane Entscheidung erscheinen mag, ist in Wirklichkeit ein komplexer, oft mehrmonatiger Entwicklungsprozess.
Dieser beginnt meist mit ersten Zweifeln und entwickelt sich über verschiedene Stufen bis hin zur finalen Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen.
- Der innere Wertekonflikt: Für viele Mitarbeitende entsteht ein Konflikt zwischen dem inneren moralischen Drang zum Umweltschutz und den Realitäten des Unternehmensalltags. Dieser innerliche „Spannungsbogen“ zwischen Idealen und pragmatischen Erfordernissen führt zu einer gewissen Unruhe und inneren Zerrissenheit.
Letztlich gipfelt diese Spannung oft in Gedanken über eine Kündigung, als letzte Maßnahme, um das eigene Handeln wieder in Einklang mit den persönlichen Werten zu bringen. - Generationsbasierte Identitätskrise: Besonders auffällig ist, dass gerade jüngere Generationen zunehmend erkennen, dass ihre oft älteren Arbeitgeber nicht mit ihren ökologischen Wertvorstellungen im Einklang stehen. Daraus entsteht eine Art berufliche Identitätskrise, die nicht selten zur tiefen Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle im beruflichen und gesellschaftlichen System führt.
Der Gedanke, dass ihre berufliche Tätigkeit möglicherweise dem Planeten schadet, beeinflusst ihre Karriereentscheidungen nachhaltig. Menschen geben ein Commitment am liebsten ab, wenn sie sich mit einer Person, oder einem Kollektiv, identifizieren können und sich selber darin wieder erkennen. Besonders schwierig ist es auch, wenn andere Mitarbeitende einen eher “rücksichtslosen” oder “verschwenderischen” Lebensstil romantisieren. - Phänomen der ökologischen Schuld: Das Gefühl ökologischer Schuld, das viele Beschäftigte, insbesondere in stark emissionsintensiven Branchen, empfinden, kann in Klima-unfreundlichen Arbeitsstätten verstärkt zunehmen. Diese Schuldgefühle manifestieren sich oft durch:
- Verminderter Arbeitsleistung.
- Geringerer Arbeitsmotivation.
- Erhöhtem Stressempfinden.
- Sozialer Isolation von weniger klimabewussten Kollegen.
- Bei stark betroffenen Individuen sogar durch Schlafstörungen.
- Autonomie-Konflikt: Viele Arbeitnehmer erleben einen Zwiespalt zwischen dem Bedürfnis nach beruflicher Autonomie und der finanziellen Abhängigkeit vom Arbeitgeber. Das Spannungsfeld zwischen Stabilität und Selbstbestimmung führt nicht selten zu einem Bedürfnis nach „ökologischer Emanzipation“. Mit der Kündigung suchen viele ihre berufliche Unabhängigkeit und eine Art „Befreiung“ von klimaschädlichen Strukturen.
Und zu ihrem Vorteil: Grüne Start-Ups gibt es in der heutigen Zeit reichlich. Studien haben gezeigt, dass Arbeitnehmer bereit wären, ein geringeres Gehalt zu akzeptieren, um für ein Klimabewussteres Unternehmen zu arbeiten. - Grenzen der Verdrängung: Ein interessantes Verhaltensmuster zeigt sich darin, dass viele Arbeitnehmer anfangs versuchen, die klimabelastenden Praktiken ihrer Arbeitgeber zunächst zu ignorieren.
Dieser Mechanismus der Verdrängung hält jedoch oft nicht lange stand, da das Bewusstsein für Umweltthemen heute so präsent ist wie nie zuvor. Sobald die Verdrängung zusammenbricht, folgt häufig ein Prozess der intensiven Bewusstwerdung, der oft in der Entscheidung zur Kündigung endet.
Doch was bedeutet dies nun für Unternehmen? Die gute Nachricht ist:
Der Prozess des Climate Quittings ist nicht unaufhaltsam. Im Gegenteil – gerade weil es sich um einen längeren Entwicklungsprozess handelt, gibt es verschiedene Interventionspunkte, an denen Unternehmen aktiv gegensteuern können.
Die Herausforderung liegt darin, diese Ansatzpunkte zu erkennen und rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Schaffe echte Unternehmenskultur und erhöhe Deine Mitarbeiterbindung. Mit einer eigenen Verleihapp zum Teilen.
Wie lässt sich Climate Quitting verhindern?
Ein Problem erkannt zu haben ist bereits ein großer Fortschritt für sich. Nun gilt es, Strategien und konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die das Risiko von Climate Quitting nachhaltig reduzieren und die langfristige Mitarbeiterbindung stärken – Das Problem also an der Wurzel anpacken.
So entsteht nicht nur eine höhere Identifikation mit dem Arbeitgeber, sondern auch ein Innovationsklima, das langfristig Wettbewerbsvorteile sichert. Eine einfache und günstige Möglichkeit ist das Buchen einer Sharing Community bei fainin - hier bringen wir durch das Teilen die Nachhaltigkeitsstrategie in den Alltag der Mitarbeitenden. Erfahre mehr auf www.2-share.de.
Es benötigt hierfür:
- Ansätze
- Grundprinzipien
- Maßnahmen
Ansätze der Umweltfreundlichkeit für Unternehmen
Mit “Ansätzen” sind kein bloßes Brainstorming über den eigenen Business Case gemeint, sondern wirtschaftlich klar definierte Richtlinien. Sie zu kennen gibt dir einen erheblichen Vorteil gegenüber Unternehmen mit unklaren Strategien; sie zu kennen dient dir als Fundament für dein weiteres Vorgehen.
Die vier Ansätze der Ökologiefreundlichkeit von Unternehmen sind Kern der Corporate Sustainability Lehre; hier sind sie einmal für dich zusammengefasst:
Rechtlicher Ansatz
Im Fokus steht die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Umweltrichtlinien. Unternehmen erfüllen hier lediglich das Minimum, um rechtliche Sanktionen zu vermeiden. Dieser defensive Ansatz zielt primär darauf ab, im gesetzlichen Rahmen zu operieren, ohne darüber hinauszugehen.
Stakeholder Ansatz
Diese Herangehensweise berücksichtigt ein breites Spektrum an Interessengruppen. Unternehmen orchestrieren ihre Umweltstrategien so, dass sie die vielfältigen Erwartungen von Kunden, Mitarbeitenden, Zulieferern und der Gesellschaft harmonisieren. Ziel ist es, ökonomische und ökologische Aspekte in Einklang zu bringen und dabei über bloße Gesetzestreue hinauszugehen.
Marktorientierter Ansatz
Hier spiegeln Unternehmen die Nachfrage wider. Sie passen ihre Strategien an die wachsende Konsumentenpräferenz für Nachhaltigkeit an. Durch die Entwicklung „grüner" Produkte, so wie nachhaltigerer Produktionen, streben sie nach Wettbewerbsvorteilen und Kundenbindung in einem zunehmend umweltbewussten Markt.
Aktivistischer Ansatz
Die Vorreiter in Sachen Umweltschutz finden sich hier. Diese Unternehmen setzen sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele und treiben Innovationen in Umweltstandards ihres gesamten Sektors voran; Umweltschutz wird hierbei nicht nur als Pflicht, sondern als Kernaufgabe verstanden.
Sie streben danach, ihre ökologischen Auswirkungen kontinuierlich zu reduzieren und positive Veränderungen in der Branche, also auch bei Mitbewerbern, anzustoßen.
Stärke die Teamkultur und fördere nachhaltiges Engagement – mit Deiner eigenen Sharing-App für eine inspirierende Unternehmenskultur!
– Was ist die Philosophie, die meinem Unternehmen beim Erreichen dieses Ziels helfen wird?
Der Grundgedanke ist, wie bei so vielen Sachen, der erste Schritt. Nur so kann man vorausschauend das Image, so wie das Arbeitsklima beeinflussen.
Die Umsetzung von Grundprinzipien benötigt Zeit. Allerdings braucht es genau diese Zeit, so wie einen Plan und die Mithilfe der Mitarbeitenden, damit dein Unternehmen für alle künftigen Generationen attraktiv bleibt. Um Climate Quitting entgegenzuwirken, sollten Unternehmen folgende Grundprinzipien in Betracht ziehen:
1. Authentizität/Glaubwürdigkeit priorisieren
Das Umweltengagement eines Unternehmens muss authentisch und glaubwürdig sein. Es reicht nicht aus, sich auf grüne Marketingstrategien zu verlassen; Unternehmen müssen tatsächlich umweltfreundliche Praktiken umsetzen und sich zu ehrgeizigen Klimazielen verpflichten.
Realistische Commitments, sowie ein klarer Weg der aus kleinen und großen Zielen besteht, sind das Hauptaugenmerk.
Keine leeren Versprechungen
Das letzte was eine interne Climate Quitting-Stimmung umkehren könnte, ist eine Strategie, in der man bewusst nur den Eindruck von Klimafreundlichkeit erzeugen möchte, ohne Taten folgen zu lassen.
Greenwashing ist ein Label, das die Gen-Z selber erfunden hat; mit diesem Begriff sollten Unternehmen, die Klimafreundlichkeit anstreben, also besser nicht in Verbindung gebracht werden. Ohne die Berücksichtigung einer ehrlichen Absicht sind alle genanten Punkte nicht umsetzbar. .
Mitarbeitende aktiv einbeziehen
Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden in den Prozess der Nachhaltigkeitsentwicklung einbinden. Das kann beispielsweise durch Workshops, Schulungen und die Förderung von Initiativen geschehen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Umweltpraktiken einzubringen.
Hierbei gibt es sogar mehrere positive Effekte wie Teambuilding, individuelle Wertschätzung und ganz Grundlegend: Hochqualitative Ideen, die anschließend in die Tat umgesetzt werden können.
Besonders bewährt haben sich anonyme (und öffentliche) Meldestellen für Mitarbeitende, bei denen diese ihre Anliegen bezüglich der Sustainability des Unternehmens bedenkenlos äußern, oder wertvolle Verschläge hinterlassen können.
Wie könnten Sie Ihre Mitarbeitenden besser in Ihre Nachhaltigkeitsziele einbeziehen?
Erfolge Kommunizieren: Transparente Kommunikation über die Fortschritte und Herausforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele ist ein hervorragender Hebel. Hat dein Unternehmen kürzlich einen erheblichen Beitrag zur Klimafreundlichkeit geleistet oder neue Budgets für dieses Ziel freigegeben?
Gibt es neue Nominierungen für Nachhaltigkeitspreise oder öffentliche Aufmerksamkeit über nachhaltige Initiativen? Gut. Mitarbeitende sollten regelmäßig über die Fortschritte informiert werden, um ihr Vertrauen in die gute Absicht der Unternehmensführung zu stärken. Datengetriebene Resultate schaffen zusätzlich Glaubwürdigkeit.
Nachhaltigkeit vorleben: Unternehmen sollten eine Unternehmenskultur schaffen, die Nachhaltigkeit fördert und willkommen heißt. Eine Kultur In der umweltbewusste Entscheidungen geschätzt werden ist bereits sehr gut – selber genau diese Werte im großen Stil vorzuleben, gibt Dir eine Vorbildfunktion.
Die Anerkennung von Umweltfreundlichkeit, so wie das Vorleben ist hierbei der Schlüssel: Recyclingmöglichkeiten in Büros und Verträge mit nachhaltigen Partnerunternehmen sind nur einige Beispiele. Produktionsstätten die Endprodukte die einem Zyklus weiterverarbeitet können, hier sind einige weitere sehr mächtige und sogar kostensenkende Tools:
- Papierlose Büros fördern
- In Büropflanzen investieren
- Lichter mit Bewegungssensoren verwenden
- Alte Elektronik recyceln
- Bewusst Homeoffice anbieten
- Sharing-Communities zur Verfügung stellen
- Schulungen über Nachhaltige Praktiken im Unternehmen
- Öffentliche Verkehrsmittel fördern
- Partydekorationen Wiederverwenden
- Mitfahrgelegenheiten für den Arbeitsweg organisieren
- Solarpanele implementieren
Wie könnte eine Veränderung der Unternehmenskultur Ihr Unternehmen nachhaltiger machen?
Wettbewerbsfähige Nachhaltigkeit: Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit für viele Arbeitnehmer, konkurrieren Unternehmen für ihre Arbeitgeberattraktivität durch eine klare Positionierung als nachhaltiger Arbeitgeber.
Talentierte Bewerber:innen werden so auf dein Unternehmen aufmerksam und die derzeitigen Mitarbeitenden werden gehalten. Lasse deine Klima Bemühungen also bei Stellenanzeigen und Ausschreibungen nicht aus; viele junge Menschen suchen sogar explizit nach Unternehmen mit einer klimaneutralen oder -positiven Einstellung.
Unternehmen, die proaktiv nachhaltige Initiativen umsetzen, haben einen Wettbewerbsvorteil. Diese Initiativen können von der Reduktion des CO2-Fußabdrucks bis hin zur Einführung umweltfreundlicher Produkte reichen.
– Okay ich weiß nun worauf ich achten soll, aber was kann ich nun genau tun – Wie gehe ich nun konkret vor?
Der wohl tatkräftigste Schritt ist nun das ergreifen von Maßnahmen, welche die Planung in die Tat umsetzen. Hier sind für Dich bewährte Methoden, die bereits Anwendung in den größten Unternehmen der Welt gefunden haben, und welche auch dir helfen werden, grüner zu wirtschaften:
Zirkuläre Abläufe im Unternehmen
Die Implementation von Kreislaufwirtschaft stellt einen Ansatz dar, der weit über das simple Recycling hinausgeht. Unternehmen wie Interface Inc. demonstrieren eindrucksvoll, wie durch modulares Produktdesign und innovative Materialrückgewinnungssysteme bis zu 91% der Produktionsabfälle wieder in den Wertstoffkreislauf eingebracht werden können.
Dies reduziert nicht nur die Abhängigkeit von Primärrohstoffen, sondern schafft gleichzeitig neue Geschäftsmodelle im Bereich der Materialaufbereitung.
Einsatz von künstlicher Intelligenz
Ein besonders effektiver Hebel zur CO2-Reduktion liegt in der intelligenten Energiesteuerung durch KI-basierte Systeme. Hierbei ist kein Textbasiertes “GPT” Modell gemeint, welches als Chatbot für Rat und Tat zur Seite steht, sondern Zielgerichtete KI, welche auf eine bestimmte Aufgabe ausgelegt ist.
Dieser Art der KI nennt man auch “Vertical AI”. Google erreichte durch den Einsatz von DeepMind’s maschinellem Lernen eine Reduktion des Energieverbrauchs in seinen Rechenzentren um beeindruckende 40%.
Die Technologie optimiert dabei kontinuierlich Parameter wie Kühlung, Auslastung und Energiezufuhr in Echtzeit. Auch für dein Unternehmen wird es entweder fertige White-Label Lösungen, oder, mit einem gewissen Investment, maßgeschneiderte Systeme für Bereiche wie HR, Buchführung oder Supply Chain.
Lieferketten neu denken
Die Transformation der Lieferkette bietet immenses Potenzial zur Emissionsreduktion. Unternehmen wie Walmart haben durch die Einführung von Blockchain-basierten Tracking-Systemen nicht nur die Transparenz erhöht, sondern auch die Effizienz ihrer Logistik deutlich gesteigert (Hierzu ein sehr interessanter Deep Dive).
Durch die Optimierung von Routen und die Vermeidung von Leerfahrten können bis zu 25% der transportbedingten Emissionen eingespart werden. Die Erfahrung zeigt, so sehr Unternehmen auch von der Effizienz ihrer Supply-Chains überzeugt sind – Verbesserungspotenzial zeigt sich bei genauerem hinsehen immer.
Dieser Schritt ist sehr vielschichtig, daher empfehlen wir die Schritt-für-Schritt Anleitung des BMUB als wertvollen Guide für Unternehmen mit bestehendem Supply Chain Management.
Green Finance
Innovative Finanzierungsmodelle wie Green Bonds und Sustainability-linked Loans ermöglichen es Unternehmen, ihre grüne Transformation zu beschleunigen. 2023 wurden weltweit grüne Anleihen im Wert von über 500 Milliarden Dollar emittiert - ein deutliches Signal für die wachsende Bedeutung nachhaltiger Investments. Diese reichen über mehrere Disziplinen von klimaschützenden Projekten:
- Erneuerbare Energien (z. B. Wind-, Solar- und Wasserkraftprojekte)
- Energieeffizienzprojekte (z. B. Gebäudesanierung oder energieeffiziente Technologien)
- Nachhaltiges Wassermanagement (z. B. Abwasseraufbereitung, Entsalzungsanlagen)
- Klimawandelanpassungsmaßnahmen (z. B. Hochwasserschutz) Schutz der Biodiversität und Aufforstungsinitiativen
Green Bonds können positive PR und ein verbessertes Image im Bezug auf Nachhaltigkeit bringen. Sie helfen, Kapital für umweltfreundliche Projekte zu beschaffen und zeigen den Stakeholdern, dass das Unternehmen Verantwortung für den Klimaschutz übernimmt.
EPDs
Der Einsatz von Environmental Product Declarations (EPDs) und wissenschaftsbasierten Klimazielen (Science Based Targets) schafft Transparenz und Verbindlichkeit. Vorreiterunternehmen wie Siemens haben sich verpflichtet, ihre gesamte Wertschöpfungskette bis 2030 klimaneutral zu gestalten.
Grundlegend stehen diese für einen geringeren CO₂-Abdruck, geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch, so wie das Reduzieren von Abfall- und Schadstoffemissionen.
EPDs werden nach klar definierten internationalen Standards erstellt, die sicherstellen, dass die Informationen konsistent, wissenschaftlich fundiert und überprüfbar sind. Häufig wird die ISO 14025 als Rahmenwerk herangezogen.
Nachhaltige Zusammenarbeit
Die Integration von Mitarbeitern durch “Green Teams” und Nachhaltigkeits-Champions hat sich als besonders wirksam erwiesen. Unternehmen wie Patagonia zeigen, dass durch die aktive Einbindung der Belegschaft in Nachhaltigkeitsinitiativen nicht nur die ökologische Performance verbessert, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert wird.
Firmenangebote wie Sharing-Communities können eine einfache Maßnahme sein, die die Nachhaltigkeitsstrategie direkt in den Alltag der Mitarbeitenden integriert. Durch direkte CO2-Quantifizierung und aktiv vorliegendes Angebot kann jeder Arbeitnehmer direkten Impact generieren.
Viele Unternehmen profitieren bereits von einer Sharing Community - möchtest Du auch einen Termin mit mir vereinbaren und von den Vorteilen aus erster Hand hören?
Klimafreundlichkeit ist eine Chance
Was auf den ersten Blick wie eine besorgniserregende Entwicklung erscheinen mag, offenbart bei näherer Betrachtung eine bedeutende Chance für zukunftsorientierte Unternehmen.
Die Signale sind eindeutig: Mitarbeitende kommunizieren klar, was sie von ihren Arbeitgebern erwarten und wo diese momentan noch hinterherhinken. Nutze dieses Feedback, anstatt es als Grund zur Sorge, oder gar bloß als “Kritik auf fortgeschrittenem Niveau” aufzunehmen.
Deine Sustainability Bemühungen werden nicht unbemerkt bleiben:
- Verbessertes PR Image für Firma und Marke
- (Teilweise stark) verringerte Kosten
- Verbesserte Attraktivität als Arbeitgeber
- Verbesserter ESG Score
- Geringere Turnover-Rate bei deiner Belegschaft
- Erhöhte Bleiberaten
- Langfristige Wettbewerbsfähigkeit
All das wirkt motivierend, kann deine Teams zusammenschweißen und somit auch die Loyalität zum Unternehmen deutlich steigern. Wie Paul Polman, ehemaliger CEO von Unilever, treffend bemerkt:
"Wenn Menschen bereit sind, ihren Job aufgrund ihrer Werte zu kündigen und davon überzeugt sind, dass Unternehmen sowohl profitabel als auch gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll handeln können – dann sind das genau die Mitarbeitenden, die man nicht verlieren möchte.”
Fördere Gemeinschaft und steigere die Mitarbeiterzufriedenheit – mit Deiner Sharing-App für eine starke Unternehmenskultur!
Fazit: Die Bedeutung von Climate Quitting
Climate Quitting ist ein bedeutendes Neuzeitphänomen, das Unternehmen dazu verleiten sollte, ihre Werte und Praktiken neu zu überdenken. Nur durch echte und nachhaltige Bemühungen können die Erwartungen einer zunehmend umweltbewussten Belegschaft erfüllt werden und deine Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert werden.
Mitarbeiter suchen heute weit mehr als nur einen Gehaltscheck. Sie suchen nach einem Job mit Sinn, nach einem Arbeitgeber, der ihre Werte teilt. Nachhaltigkeit ist ein Perpetuum mobile, das bei diesen Bedürfnissen an vorderster Stelle steht. Es verhindert nicht nur Klimakatastrophen – ja, so groß dürfen wir hier ruhig denken – es schafft auch eine Atmosphäre im Unternehmen, in der sich Menschen wohlfühlen.
Es baut Brücken zwischen den Generationen, es inspiriert zur Innovation, es lässt Ihre Mitarbeiter hoffnungsvoll zur Arbeit gehen und gibt Ihnen das gute Gefühl, an etwas Größerem mitzuarbeiten.
Wie wird Ihr Unternehmen auf den Trend des Climate Quitting reagieren? Werden Sie die notwendigen Schritte unternehmen, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen?
Climate Quitting verändert die Art und Weise, wie Menschen ihre Karrieren planen. Immer mehr Arbeitnehmer suchen nach Arbeitgebern, die ihre Werte teilen und sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen.
Bonus: Mit 2-share - unseren exklusiven Communities zum gegenseitigen teilen und vermieten von alltäglichen Gegenständen - werden Mitarbeiter aktiv in der Nachhaltigkeitsstrategie eures Unternehmen eingebunden, sind privat sowie beruflich incentiviert nachhaltig zu handeln und das eingesparte CO2 wird zusätzlich quantifiziert.
Vereinbare noch heute ein unverbindliches Gespräch mit unseren ESG Expertin Luisa.
Recap: Das wichtigste Zusammengefasst:
- Definition:
“Climate Quitting” bezeichnet den bewussten Entschluss von Arbeitnehmenden, ihren Job zu kündigen oder Jobangebote abzulehnen, weil die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien eines Unternehmens nicht ihren persönlichen Werten entsprechen. Besonders junge Generationen legen dabei großen Wert auf authentisches Engagement und konkrete Maßnahmen im Umweltschutz.
- Relevanz für dein Unternehmen:
Rund 60% der Arbeitnehmenden achten auf die Klimapolitik ihres Arbeitgebers, und jeder dritte unter 30 hat bereits ein Jobangebot aus Nachhaltigkeitsgründen abgelehnt. Unternehmen mit mangelnder Klimaverantwortung riskieren also einen Fachkräftemangel - und führen zu länger unbesetzten Stellen und verursachen hohe Kosten.
- Hauptgründe für Climate Quitting:
- Fehlende konkrete Klimaschutzmaßnahmen
- Wahrnehmung von Greenwashing
- Keine Einbindung der Mitarbeitenden in Nachhaltigkeitsstrategien
- Kognitive Dissonanz zwischen persönlichen Werten und Unternehmensrealität
- Wissenschaftliche Grundlage für HR:
Studien zeigen eine starke Korrelation zwischen nachhaltigen Unternehmenspraktiken und verbesserter Mitarbeitendenzufriedenheit. Unterstützende Führung und authentisches Engagement sind hilfreich bei der Bewältigungsstrategie.
Maßnahmen, die Arbeitgeber ergreifen können:
- Regelmäßige Updates zu Klimaschutzmaßnahmen und Erfolgen führen zu stärkerem Vertrauen in die gute Absicht des Arbeitgebers und besserer Motivation.
- Nachhaltigkeitsziele aktiv in Stellenanzeigen und Employer Branding integrieren, um langfristig Talente zu gewinnen.
- Recycling, papierlose Prozesse, Sharing-Communities, Homeoffice-Optionen und energieeffiziente Technologien einführen.
- Klimafreundliche Initiativen nicht nur kommunizieren, sondern auch mit messbaren Zielen umsetzen. Greenwashing vermeiden.
- Konkrete, umsetzbare Maßnahmen für Unternehmen:
- Zirkuläre Abläufe: Kreislaufwirtschaft umsetzen, um Produktionsabfälle zu minimieren und Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen - ein Beispielunternehmen ist hier Shiftphone, die ihre Produkte auf Lebenszeit wieder zurücknehmen.
- KI-gestützte Energieoptimierung: Vertikale Systeme verwenden, um Energieverbrauch in Rechenzentren und Büros zu reduzieren, Prozesse zu optimieren.
- Lieferketten optimieren: Transparente, emissionsarme Logistik durch Blockchain-Tracking und Routenoptimierung.
- Grüne Finanzierung: Green Bonds und Sustainability-linked Loans einsetzen, um nachhaltige Projekte zu finanzieren (Achtung Green-Washing-Gefahr!)
- EPDs und Standards einführen: Mit Umweltproduktdeklarationen und wissenschaftsbasierten Klimazielen Verbindlichkeit schaffen
- “Green Teams” fördern: Mitarbeitende aktiv in Nachhaltigkeitsinitiativen einbinden, um gute Ideen zu erhalten, so wie ökologische Innovation und Identifikation zu stärken - kostengünstig und effektiv mit einer Sharing Community umzusetzen.
- Konkurrenzvorteil durch Nachhaltigkeit:
Grüne Unternehmen steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber, reduzieren Fluktuation, stärken die Mitarbeiterbindung und verbessern ihre Marktposition durch authentische Klimastrategien.
- Ein Takeaway für Arbeitgeber:
Mitarbeitende suchen heute mehr als Gehalt – sie erwarten Sinnhaftigkeit und Werte. Authentische Klimaschutzmaßnahmen stärken nicht nur das Team, sondern sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft eines Unternehmens.
Tipps für Arbeitnehmer
Wie Du einen nachhaltigen Arbeitsplatz findest: Informiere Dich über Umweltpraktiken potenzieller Arbeitgeber. Jobbörsen und Netzwerke, die sich auf grüne Jobs spezialisieren, können hilfreich sein. Überprüfe folgende Punkte:
- Streben sie Klimaneutralität an?
- Handeln sie nach ihren eigenen Nachhaltigkeitsgrundsätzen?
- Setzen sie auf erneuerbare Energien?
- Investieren sie in grüne Technologien?
- Bieten sie umweltfreundliche Kundenerlebnisse?
Wenn du bereits Teil eines Arbeitsplatzes bist, kannst du auf die Punkte im Abschnitt “Nachhaltigkeit vorleben” zurückgreifen und ihn als eine Art Checkliste nutzen.